Mode wird modern

20. Jahrhundert
   

 

Modische Revolution

Im 20. Jahrhundert wurde Mode zu einem Massenphänomen. Dieses Jahrhundert hat die bedeutendsten modischen Revolutionen hervorgebracht: Hosen für Frauen, Verzicht aufs Korsett, den kurzen Rock, Sportmode. Erst in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts beginnt die Frauenmode wirklich modern zu werden. Sie hat einige Prinzipien von der Herrenmode übernommen: Funktionalität, Schlichtheit, Verzicht auf oberflächliche Dekorationen.

Natürlich greift die Mode des 20. Jahrhunderts imemr wieder auf die Mode vergangener Zeiten zurück. In den 1990er Jahren lebt die Mode vom spielerischen Umgang mit bereits Dagewesenem. Die grossen modischen Umwälzungen fanden aber zu Beginn des Jahrhunderts statt. In der Frauenmode wurden hautpsächlich diese Veränderungen sichtbar. Die Kleidung wurde funktionaler, da sich Frauen zusehends in der Öffentlichkeit bewegten, Sport trieben und später auch Berufe ausübten. Die Einstellung von Schönheit änderte sich: Man fand schlichtere Linien schön. Die Mode wurde körpernäher. Das lästige, ungesunde Korsett verschwand allmählich von der Bildfläche. Dafür wurden die Kleider körpergerechter und natürlicher, als in den Zeiten vorher.

Paul Poiret

Paul Poiret (1879 - 1944) war der bedeutendse Modeschöpfer vor dem Ersten Weltkrieg. Er baute ein ganzes Modeimperium auf. Er entwarf nicht nur Kleider sondern gründete ein Parfümfabrik, womit er die heutige Praxis aller grossen Modehäuser einleitete. Dazu errichtete er eine Werkstatt, wo Stoffe, Möbel und andere Dekorationsgegenstände passend zum Stil seiner Mode entworfen und produziert wurden. Er veranstaltete Modeshows und grosse Feste, wo er sozusagen "ganz Paris" einlud. Er selbst sagte: Als Modeschöpfer schaffe man niemals aus dem Nichts neue Ideen, die man dann den Menschen aufzwinge. Nur wenn man ahne, was die Faruen wollten, könne man erfolgreich sein.

 

  Damenmode 1912         Paul Poiret

Die Mode wurde also im Allgemeinen schlichter. Das soll aber nicht das Ende des Prunkvollen sein. Eine Dame trug nicht den ganzen Tag dieselbe Kleidung. Sie besass für jede tageszeit und jeden Anlass die passende Ausstattung. Sogenannte Hausklieder waren in der Regel üppiger und weicher als die Strassenkleidung. Damit man die Damenmode von der sehr strengen Herrenmode unterscheiden konnte, wurden bei jener feminine Accessoirs angebracht. Unter dem strengen Jackett trug die Dame zum Beispiel eine Spitzenbluse.

1900 1912 Die Damenkleidung öhnelt dem Anzug des Herrn 1920

 

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden die Röcke schmaler und kürzer. Sie zeigten nun nicht nur den Fuss, sondern den Knöchel oder sogar manchmal die Wade. Während des Krieges orientierten sich die Schnitte der Damenkostüme den Uniformen der Männer.

 

 

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